Von Mareike und Vincenzo Parisi (Bilder: privat)
Ino Fron hat uns ein Geschenk gemacht, das auch Monate nach der Trauung nachhallt.
Ino hat unsere internationale Trauung geleitet, auf Deutsch, Italienisch und Englisch. Dank und mit ihm haben wir Momente erlebt, die uns ein Leben lang begleiten werden. Zu unserer Trauung haben wir Menschen aus aller Welt und Kulturen zusammengebracht. Ino hat dazu eine Komposition geschaffen, die jeden Menschen abgeholt hat. Ganz gleich, ob es eine atheistische Freundin aus Norwegen oder die tiefgläubige Tante aus der famiglia italiana war, Ino hat zu diesen Menschen Verbindungen geschaffen.
Wir waren anfangs skeptisch: Wie ist es einen Trauredner nicht in Person zu kennen und ihm vor der Trauung auch nicht persönlich zu begegnen? Kann so ein Vorhaben überhaupt individuell sein? Den Besonderheiten in den Lebenswegen und in den Familien gerecht werden?
Wir hatten auf unserer Suche Kontakt zu mehreren Trauredner:innen. Ino war der einzige, der uns gleich von Anfang an begeistert hat. Vom ersten Kontakt an hat er unterstützt, zugehört und mitgedacht. Stets war der Fokus auf uns, auf unseren Ideen und Wünschen. In den ersten Gesprächen ist es vorgekommen, dass Ino Vorschläge eingebracht hat, die uns aus dem Herzen gesprochen haben. Andere Male hat er aufmerksam zugehört und sich wenig später mit einem Mail gemeldet, in welchem er Ideen für Zeremonie vorschlug.
Ino bringt eine feierliche Ernsthaftigkeit mit, die dem Ereignis Bedeutung verleiht. In der gesamten Gestaltung und in vielen kleinen Details zeigen sich seine Erfahrung und sein Talent. Die Zeremonie war magisch. Ino hat sich mit Fotograf:innen, Musiker:innen, sowie den Direktoren des Feierortes abgestimmt, die Gäste zu den Plätzen gebracht. Ino hat die Zeremonie geleitet ohne im Vordergrund zu stehen. Wir beide standen im Mittelpunkt aber Ino hat es geschafft, unseren Wunsch mit Leben zu füllen, dass es eine Feier der Liebe und der Verbindungen sein solle und auch die Gäste ins Zentrum geholt.
Der Wechsel zwischen den Sprachen war so geschickt, dass sich alle abgeholt fühlten und nie zu lang auf “ihre” Sprache warten mussten. Es gab lustige Momente, Erzählungen, die mit Lachen verbunden waren und Ino hat die Pointen so koordiniert, dass alle teilhaben konnten. Auch Tränen der Rührung sind geflossen und haben Raum und Zeit bekommen. Inos Fähigkeit die Sprachen nicht nur zu sprechen, sondern sich auch in ihnen zu bewegen, hat Brücken zwischen Menschen geschaffen.
Um in den Cilento anreisen zu können, hat Ino wahrlich Opfer gebracht: Er hat die weite Reise auf sich genommen. Strapazen blieben ihm nicht erspart und doch haben wir erst später davon erfahren: Der erste Flug wurde gestrichen, der nächste war ausgebucht und Ino hat den letzten möglichen Flug auf dem Sitzplatz der Stewards verbracht um doch noch rechtzeitig zu kommen. Die Dramatik hat er uns nicht spüren lassen und wir sind ihm sehr dankbar für seinen ausserordentlichen Einsatz. Es ist dieser Einsatz, durch keinen Preis einforderbar oder erwartbar und wir hatten zu keinem Moment den Eindruck, dass Ino diese Berufung aus monetären Gründen lebt.
Auch jetzt, einige Monate später, ist die Trauung noch Thema für Gespräche. Es ist ein unerwartetes Geschenk an den unterschiedlichen Perspektiven auf diese Trauung teilhaben zu dürfen. Emotional, schlicht, voller Liebe, Kraft und Magie, das ist, was unsere Gäste zu uns sagen.
Ino, wir danken Dir von Herzen.