Deutsch-italienische Trauung im EW-Konzertsaal Passau

Deutsch-italienische Trauung im EW-Konzertsaal Passau

Eine deutsch-italienische Trauung im EW-Konzertsaal (Festspiele Europäische Wochen) Passau.

T: "Liebe kennt keine Grenzen, keine Form und keine Bedingungen. Liebe braucht keinen Mund und ist an keine Sprache gebunden, man fühlt sie in jeder Geste und jedem Blick. Die Verbindung zwischen G und T ist nicht nur eine Verbindung zwischen zwei Ländern, sondern auch zwischen zwei Sprachen und Kulturen. Nichts symbolisiert die Verbindung der beiden besser als das Logo, dass sie für ihre Hochzeit erstellt haben und dass auf der ersten Seite des Zeremonienhefts abgedruckt ist. Dargestellt sind ein Olivenblatt und eine Raute, die ineinander verschlungen sind. Sie symbolisieren die beiden Heimatregionen von G und T, nämlich Apulien und Bayern.

Aus diesem Grund habe ich dem Hochzeitspaar bei der deutsch-italienische Trauung im EW-Konzertsaal in Passau heute auch einen Olivenbaum mitgebracht, der mit weißen und blauen Bändern geschmückt ist. Er steht als Zeichen für die Verbundenheit zwischen G und T. Dabei zeichnet sich der Olivenbaum durch Langlebigkeit und Beständigkeit aus und steht für die Gabe, Dinge gelassen zu sehen – Eigenschaften, die man einem frisch vermählten Paar für die gemeinsame Zukunft gerne mit auf den Weg geben möchte. Ebenso wie ihr als Ehepaar an euren Herausforderungen wachsen werdet, wird auch euer Baum immer stärker, treibt seine Zweige aus. Möge er unter dem weiß-blauen bayerischen Himmel gedeihen."

T: "L'amore non conosce confini, forme e condizioni. L'amore non è legato a nessuna lingua, lo si sente in ogni gesto e in ogni sguardo. Il legame tra G e T non è solo un legame tra due paesi, ma anche tra due lingue e culture. Niente simboleggia il loro legame meglio del logo che hanno creato per il loro matrimonio, stampato sulla prima pagina del libretto della cerimonia. Raffigura una foglia d'ulivo e un rombo intrecciati, che simboleggiano le due regioni di provenienza di G e T, la Puglia e la Baviera. Il rombo nei colori bianco e blu fa parte dello stemma della Baviera: questo stemma fu adottato da una dinastia di conti che viveva qui nella regione proprio dopo un matrimonio interculturale come questo che celebriamo oggi.

Per questo motivo, ho portato agli sposi al matrimonio italo-tedesco nella sala da concerto EW di Passau un albero di ulivo decorato con rombi bianchi e blu. È il simbolo di questa unione che come deve essere longeva e resistente come il legno di ulivo. L’ulivo rappresenta anche il dono di vedere le cose con calma, qualità che si vorrebbe trasmettere a una coppia di sposi per il loro futuro insieme. Così come voi sposi crescerete attraverso le vostre sfide, anche il vostro albero crescerà sempre più forte, facendo germogliare i suoi rami. Che possa fiorire sotto il cielo bianco e blu della Baviera."

© Ino Fron 2022

Ritualgestaltung

Ritualgestaltung: "reden" allein ist kein Trauritual

Ritualgestaltung - Trauurkunde

Kann Ritualgestaltung „frei“ von Normen und Regeln funktionieren? Ich nehme ein genormtes DINA4 Blatt in der Hand, es anzuschauen – diese langweilige 21 x 29,7 cm Fläche – macht mich wahnsinnig. Es beschränkt mich in meiner Kreativität. Ich fang an, das Blatt zu trimmen: die oberen Ecken habe ich mit der Schere rund geschnitten, die untere Kante schräg geschnibbelt. Daraus wird das ungewöhnlichste und originellste Irgendetwas…

Nun lasse ich das Blatt durch meinen Drucker gehen, der Rechner piepst und schickt die tolle Geschichte, Digit nach Digit – 1000100100010001001000 – durch zum Gerät. Nur zu dumm, denn mein Drucker kann meine Kreativität nicht verstehen, das Gerät macht ein furchtbares knarziges, kratziges Geräusch und blockiert sich. DIN A4 Format nicht erkannt, das Blatt schräg auf die Trommel eingezogen, Papierstau. Ich öffne den Deckel und ziehe das Ergebnis raus – Papiermüll. Ritualgestaltung ohne jegliche Regeln ist nix.

Normen und Standards beschränken nicht, sie definieren Schnittstellen und Kompatibilität in der interhumanen Kommunikation und ermöglichen letztendlich den Konsens. In Anbetracht dessen, kann eine „Trauung“ auch nicht „frei von Regeln“ sein. Im Gegenteil, die Rahmenbedingungen die mir die Normen anbieten, garantieren, dass die Botschaft (in dem Fall auch Zweck meiner Traurede) ankommt – an das Paar und an die anwesenden Gäste. In diesem Rahmen kann sich die Kreativität unendlich entfalten. Beliebigkeit dagegen führt, wie in dem Beispiel mit dem Drucker, zum Scheitern. Was bleibt ist Papiermüll.